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Nordmann-Brachschwalbe (Glareola nordmanni)

Nordmann-Brachschwalbe Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
  • Familie: Brachschwalben (Glareolidae)
  • Gattung: Glareola
  • Art: Nordmann-Brachschwalbe (Glareola nordmanni)
  • Verbreitung: Osteuropa bis Zentralasien, Überwinterung in Afrika und Indien
  • Lebensraum: Steppen und Halbwüsten, auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen
  • Körpergröße: Flügelspannweite ca. 60-70 cm
  • Gewicht: ca. 70-120 g
  • Soziales Verhalten: Gesellig, bildet oft große Schwärme während der Migration
  • Fortpflanzung: Bodenbrüter, legt in eine flache Mulde 2-3 Eier, Brutzeit etwa 20 Tage, Nestlinge sind Nestflüchter
  • Haltung: Wird in der Regel nicht in Gefangenschaft gehalten, da es ein wildlebender Vogel mit spezifischen Bedürfnissen bezüglich des Lebensraums und Migrationsverhaltens ist

Systematik Nordmann-Brachschwalbe ab Familie

Nordmann-Brachschwalbe Herkunft und Lebensraum

Die Nordmann-Brachschwalbe (Glareola nordmanni) ist ein charismatischer Vogel aus der Familie der Brachschwalben (Glareolidae), dessen Herkunft und Verbreitungsgebiet primär in den Steppen- und Halbwüstenregionen Eurasiens angesiedelt ist. Diese Art hat ihren Namen zu Ehren des finnischen Biologen und Ethnologen Alexander von Nordmann erhalten, der im 19. Jahrhundert bedeutende Beiträge zur Naturgeschichte geleistet hat.

Das Brutareal der Nordmann-Brachschwalbe erstreckt sich von Südosteuropa über Südrussland und Zentralasien bis in die Mongolei und Nordwestchina. Vorzugsweise findet man sie in offenen Landschaften, wo sie sich öde Gebiete mit spärlicher Vegetation, Flusstäler und salzige Seen als Lebensraum wählt. Die Flachlandsteppe, insbesondere solche Areale, die im Sommer trocken und hart werden, bietet ideale Bedingungen für die Nahrungssuche und das Nisten am Boden.

In den Wintermonaten erfolgt eine Migration der Nordmann-Brachschwalben Richtung Süden. Ihre Überwinterungsquartiere liegen im tropischen Afrika, vor allem im südlich der Sahara gelegenen Sahel sowie in Ostafrika. In diesen wärmeren Gefilden finden die Vögel während der nährstoffarmen Wintermonate in ihren Brutgebieten ausreichend Nahrung und günstige Lebensbedingungen.

Durch Anpassung an ein nomadisches Dasein ist die Nordmann-Brachschwalbe in der Lage, große Entfernungen zwischen ihren Brut- und Überwinterungsgebieten zu überbrücken und somit auf die Verfügbarkeit von Ressourcen in ihren unterschiedlichen Lebensräumen zu reagieren. Die Art ist somit ein Musterbeispiel für die faszinierenden Migrationsmuster vieler Zugvogelarten und deren tiefe Verwurzelung in den verschiedenen Ökosystemen Eurasiens und Afrikas.

Nordmann-Brachschwalbe äußere Merkmale

Die Nordmann-Brachschwalbe zeichnet sich durch ihr distinktes Federkleid und eine elegante Gestalt aus, die ihr eine beeindruckende Präsenz in ihrem Lebensraum verleiht. Ihr Erscheinungsbild ist geprägt von einer überwiegend braunen bis schwarzbraunen Oberseite, die einen feinen Kontrast zur helleren Unterseite bildet. Die Unterseite zeigt vornehmlich weißliche bis sandfarbene Tönungen. Auffällig ist der weiße Bürzel der Nordmann-Brachschwalbe, der im Flug deutlich sichtbar wird und als markantes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Brachschwalbenarten dient.

Des Weiteren fallen die langen, spitzen Flügel auf, die für ihre beeindruckenden Flugmanöver verantwortlich sind. Diese Flügel sind an der Spitze schwärzlich gefärbt und unterstreichen die grazile Aerodynamik des Vogels. Der Schwanz der Nordmann-Brachschwalbe ist tief gegabelt und besitzt ebenfalls eine dunkle Farbgebung. Die Schnittigkeit des Schwanzes trägt zu dem effizienten und wendigen Flugverhalten bei.

Das Gesicht der Nordmann-Brachschwalbe zeigt ebenfalls besondere Merkmale: Die Region um die Augen herum ist durch dunkle Linien markiert, die den hellen Kopfbereich deutlich abgrenzen. Die Augen selbst sind von einer dunklen Farbe, umgeben von einem schmalen, blassen Ring, was dem Gesichtsausdruck eine gewisse Schärfe verleiht. Der Schnabel ist kurz, spitz und schwarz gefärbt, was typisch ist für Insektenfresser wie die Nordmann-Brachschwalbe. Die Beine sind relativ kurz und ebenso von dunkler Pigmentierung.

Zusammenfassend präsentiert sich die Nordmann-Brachschwalbe als ein geschickt angepasster und ästhetisch ansprechender Vogel, dessen äußere Merkmale sowohl für Tarnung als auch für eine optimierte Fortbewegungsweise evolutionär ausgeformt wurden.

Soziales Verhalten

Die Recherche hat keine spezifischen Informationen zum Sozialverhalten der Nordmann-Brachschwalbe ergeben.

Paarungs- und Brutverhalten

Die Nordmann-Brachschwalbe ist eine Vogelart aus der Familie der Glareolidae. Sie zeichnet sich durch einen sozialen Charakter und eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit in Bezug auf ihre Brutgewohnheiten aus. Die Brutzeit fällt in der Regel in den Zeitraum von April bis August, abhängig von den geografischen Gegebenheiten und klimatischen Bedingungen des Brutgebietes. Nordmann-Brachschwalben sind Bodenbrüter und bevorzugen offene, unbewachsene Flächen, beispielsweise salzige Steppen oder auch Sand- und Kiesflächen in der Nähe von Gewässern.

Bei der Auswahl des Nistplatzes zeigen die Nordmann-Brachschwalben eine Vorliebe für Gemeinschaftsnistplätze, sogenannte Kolonien, was den Vorteil einer erhöhten Wachsamkeit gegenüber Prädatoren mit sich bringt. Beide Geschlechter beteiligen sich an der Errichtung des Nestes, das häufig nicht mehr als eine flache Mulde am Boden ist, spärlich ausgelegt mit Pflanzenmaterial und anderen zugänglichen Elementen der Umgebung.

Das Weibchen legt gewöhnlich zwei bis drei Eier, die dann von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Brutdauer, während der die Eltern durch das Tarnmuster ihrer Gefieder vor Räubern geschützt bleiben, dauert circa 20 Tage. Nach dem Schlüpfen sind die Jungen Nestflüchter und bereits früh in der Lage, der Nahrungssuche der Eltern zu folgen, wenngleich sie noch einige Zeit von diesen versorgt und behütet werden.

Das Paarungsverhalten ist durch Balzflüge und spezielle Rufe gekennzeichnet, die dazu dienen, die Bindung zwischen den Partnern zu stärken und Territorien abzugrenzen. Die Nordmann-Brachschwalben neigen dazu, im Verlauf der Brutzeit eng zusammenzuarbeiten und bilden oft monogame Paarverbindungen, die bis zum Abschluss der Aufzucht der Jungvögel Bestand haben.

Nordmann-Brachschwalbe Gefährdung

Die Nordmann-Brachschwalbe, mit dem wissenschaftlichen Namen Glareola nordmanni, ist eine Vogelart, die gegenwärtig durch verschiedene Faktoren bedroht ist. Eines der Hauptprobleme, das die Existenz dieser Art gefährdet, ist der Lebensraumverlust. Die Nordmann-Brachschwalbe brütet bevorzugt in Steppen- und Halbwüstenregionen sowie auf Trockenwiesen, Gebiete, die zunehmend durch landwirtschaftliche Nutzung, Urbanisierung und Infrastrukturentwicklung beeinträchtigt werden. Der Verlust von Brutplätzen durch Trockenlegung von Feuchtgebieten und die Umwandlung dieser Gebiete in Ackerland hat unmittelbare Auswirkungen auf die Populationsgröße der Nordmann-Brachschwalben.

Zum Schutz der Nordmann-Brachschwalbe wurden internationale Abkommen geschlossen, wie das Afrikanisch-Eurasisches Wasservogelabkommen (AEWA), unter welchem Maßnahmen zur Habitatbewahrung und Restaurierung von Feuchtgebieten sowie der Schutz wichtiger Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiete vorgesehen sind. Des Weiteren ist die Kontrolle von Störungen durch menschliche Aktivitäten, insbesondere während der Brutzeit, ein wesentlicher Bestandteil des Schutzes. Die Einrichtung von Schutzgebieten und das Management bestehender Naturreservate sind fundamentale Maßnahmen zur Gewährleistung eines sicheren Lebensraums für die Nordmann-Brachschwalbe. Nur durch ein konzertiertes internationales Bemühen lässt sich der Fortbestand dieser Tierart sichern und ihre Gefährdung mindern.