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Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)

Kaulbarsch Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Perciformes (Barschartige)
  • Familie: Percidae (Echte Barsche)
  • Gattung: Gymnocephalus
  • Art: Gymnocephalus cernua (Kaulbarsch genannt)
  • Verbreitung: Europa, Nordasien
  • Lebensraum: Süßwasser, stehende und langsam fließende Gewässer
  • Körpergröße: Bis zu 25 cm
  • Gewicht: Bis zu 300 g
  • Soziales Verhalten: Einzelgängerisch, manchmal in kleinen Gruppen
  • Fortpflanzung: Laicher mit innerem Fruchtbarkeitszyklus, Laichzeit im Frühjahr
  • Haltung: In Aquarien kaum verbreitet, spezialisierte Hobbys angler oder Züchter

Systematik Kaulbarsch ab Familie

Kaulbarsch Herkunft und Lebensraum

Der Gymnocephalus cernua, gemeinhin als Kaulbarsch bekannt, ist ein Süßwasserfisch, der in einem umfangreichen geografischen Areal anzutreffen ist. Seine Herkunft erstreckt sich über die gemäßigten und subarktischen Regionen Eurasiens. Der Kaulbarsch ist insbesondere in den Flusssystemen Nord-, Mittel- und Osteuropas verbreitet, wo er bevorzugt in fließenden Gewässern, Seen sowie Stauwasserbiotopen heimisch ist. In Russeuropa reicht sein natürliches Verteilungsgebiet von den britischen Inseln im Westen bis hin zum Uralgebirge im Osten.

Die Lebensräume des Kaulbarsch zeichnen sich durch kühle, klare und oft leicht strömende Gewässer aus. In diesen Habitaten finden sich vornehmlich Sand- oder Kiesböden, die dem Fisch als Untergrund zum Laichen dienen. Zusätzlich ist der Kaulbarsch darauf angewiesen, dass ausreichend Versteckmöglichkeiten in Form von Wasserpflanzen oder anderen Strukturen im Gewässerbett vorhanden sind. Seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche aquatische Lebensräume hat zur weiten Verbreitung innerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebiets beigetragen. In neuerer Zeit ist die Art teilweise auch in neu besiedelten Gebieten anzutreffen, wohin sie entweder absichtlich zur Förderung der Biodiversität eingesetzt oder durch menschliche Aktivitäten unbeabsichtigt eingeschleppt wurde.

Kaulbarsch äußere Merkmale

Der Kaulbarsch ist ein Süßwasserfisch, der durch seine langgestreckte, seitlich etwas abgeflachte Körperform gekennzeichnet ist. Seine Grundfärbung variiert in der Regel zwischen olivgrün und braun, wobei die Flanken häufig deutlich heller sind und zuweilen silbrige Reflexionen aufweisen können. Die Unterseite ist typischerweise heller, oft weißlich.

Die Schuppen des Kaulbarschs sind klein und dicht an den Körper angelegt, was dem Fisch eine glatte Beschaffenheit verleiht. Ebenso auffällig sind die dunklen Flecken, die sich entlang der Seitenlinie verteilen und bisweilen auch auf dem Rücken finden lassen. Diese können je nach Umgebung und individuellem Exemplar variieren.

Der Kopf des Kaulbarschs wirkt im Vergleich zum Körper eher klein, wobei das Maul endständig und leicht unterständig ist. Die Augen sind relativ groß und verleihen dem Kaulbarsch ein wachsames Erscheinungsbild.

Die Flossen des Kaulbarschs sind ebenfalls charakteristisch. Die Rückenflosse ist in zwei Teile geteilt, wobei der vordere Teil aus harten Flossenstrahlen besteht und der hintere Teil weichere Strahlen aufweist. Die Schwanzflosse ist mäßig eingebuchtet und trägt, wie alle anderen Flossen auch, zur effikativen Fortbewegung im Wasser bei.

Ein weiteres Merkmal des Kaulbarschs ist die deutliche Abgrenzung zwischen dem dunkleren Rücken und den helleren Flanken, was dem Fisch ein gestreiftes Erscheinungsbild verleiht. Diese Merkmale machen den Kaulbarsch zu einem unverwechselbaren Bewohner europäischer Süßwassersysteme.

Soziales Verhalten

Die Recherche hat keine spezifischen Informationen zum Sozialverhalten des Kaulbarschs ergeben.

Paarungs- und Brutverhalten

Das Brut- und Paarungsverhalten des Kaulbarsches zeichnet sich durch besondere saisonale und rituelle Muster aus, die vorwiegend im Frühjahr stattfinden, wenn die Wassertemperaturen für die Fortpflanzung günstig sind. Die Laichzeit des Kaulbarsches beginnt im Allgemeinen im April und kann bis in den Juni hinein andauern.

Während der Laichzeit suchen Kaulbarsche flache Gewässerbereiche mit sandigem oder kiesigem Untergrund auf, da solche Substrate ideale Bedingungen für die Eiablage bieten. Die Weibchen legen zahlreiche kleine, klebrige Eier auf dem Substrat ab, die dann vom Männchen unmittelbar befruchtet werden. Das Männchen übernimmt anschließend die Wache und schützt die Eier vor Fressfeinden sowie vor Verdriftung. Diese Brutpflege ist ein signifikantes Verhalten des Kaulbarsches und trägt erheblich zur Überlebensrate der Nachkommen bei.

Die Männchen zeigen in dieser Zeit ein ausgeprägtes Territorialverhalten und verteidigen das gewählte Laichgebiet vehement gegenüber Konkurrenten. Die Larven schlüpfen nach einigen Tagen, abhängig von den Wassertemperaturen. Junge Kaulbarsche sind nach dem Schlüpfen planktonisch und driftend, bis sie in der Lage sind, selbstständig zu schwimmen und den Bodenlebensraum zu besiedeln, in welchem sie dann weiter heranwachsen.

Das komplexe Brutverhalten des Kaulbarsches sichert somit das Fortbestehen der Art und zeigt die Anpassungsfähigkeit dieser Fischart an die spezifischen Bedingungen ihrer aquatischen Umwelt.

Kaulbarsch Gefährdung

Der Kaulbarsch ist eine im Süßwasser lebende Fischart, die in europäischen Gewässern weit verbreitet ist. Wie viele aquatische Spezies unterliegt auch der Kaulbarsch gewissen Gefährdungen. Eine besondere Bedrohung stellt die zunehmende Verschmutzung der Gewässer dar. Insbesondere die Eutrophierung, also die Anreicherung von Nährstoffen in Gewässern, kann erhebliche Auswirkungen auf den Lebensraum und die Populationsdichte des Kaulbarschs haben. Durch übermäßigen Eintrag von Nährstoffen, etwa aus der Landwirtschaft, kann es zur massiven Algenblüte kommen, die den Sauerstoffgehalt des Wassers reduziert und in der Folge zu einem Fischsterben führen kann.

Zum Schutz des Kaulbarschs und zur Erhaltung seines Lebensraums ist das Einhalten von Umweltschutzrichtlinien von großer Wichtigkeit. Maßnahmen zur Reduzierung von Nährstoffeinträgen sind essentiell, um die Wasserqualität zu sichern. Dies schließt eine sorgfältige Abwasserbehandlung und die Implementierung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken ein. Schutzgebiete und regulierte Fischereiquoten können ebenfalls zur Erhaltung der Populationen beitragen. Der bewusste Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die Förderung des öffentlichen Bewusstseins für die Bedeutung des ökologischen Gleichgewichts spielen eine zentrale Rolle in der langfristigen Sicherung der Artenvielfalt, zu der auch der Kaulbarsch zählt.